Münzprägungen für Faustina Minor unter der Herrschaft des

Antoninus Pius (138-161 n. Chr.)


verfasst von Franziska Knopf



1. Biografische Angaben

2. Münzbefund

3. Interpretation

4. Bibliografie



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1. Biografische Angaben


Annia Galeria Faustina wurde um 130 n. Chr. als Tochter des späteren Kaisers Antoninus Pius und der Faustina Maior geboren. Mit der Adoption des Antoninus Pius durch Hadrian im Jahr 138 n. Chr. wurde Faustina Minor auf Wunsch des Kaisers mit Lucius Verus verlobt. Nach Hadrians Tod im selben Jahr wurde die Verbindung sogleich gelöst und Faustina Minor mit ihrem Cousin und Adoptivbruder, dem späteren Kaiser Marcus Aurelius, verlobt, den sie im Frühjahr 145 n. Chr. im Alter von 15 Jahren heiratete. Im Laufe der mehr als dreißig Ehejahre brachte sie zwölf bis vierzehn Kinder zur Welt, von denen jedoch nur die Hälfte das Erwachsenenalter erreichte, darunter Lucilla, die spätere Gemahlin des Lucius Verus, und L. Aurelius Commodus, der seinem Vater auf den Thron folgte.

Bereits am 1. November 147 n. Chr., einen Tag nach der Geburt der ersten Tochter, wurde Faustina Minor zur Augusta erhoben und Marcus Aurelius wurde die tribunicia potestas, das imperium proconsulare und das ius quintae relationis von Antoninus verliehen [1]. Nach dem Tod des Vaters Antonius Pius begleitete Faustina Minor als Kaisergattin ihren Mann Marcus Aurelius auf seinen Feldzügen, verstarb jedoch überraschend auf dem Rückweg durch Kleinasien im Frühsommer des Jahres 176.



2. Münzbefund



Anlässlich der Verlobung der Faustina Minor mit Marcus Aurelius im Jahr 138 n. Chr. ließ der Kaiser Münzen prägen, die Antoninus Pius und Faustina Maior sowie Marcus Aurelius und Faustina Minor auf dem Revers, jeweils mit vereinigten rechten Händen (dextrarum iunctio), abbilden (Siehe Abb. 1: RIC 601). Damit sollte ihre Eintracht und Harmonie betont werden und zudem gleichzeitig die dynastische Verbindung aufgezeigt werden [2]. Infolge ihrer Eheschließung im Jahre 145 n. Chr. wurden Reichsmünzen zu Ehren der Faustina Minor und des Marcus Aurelius mit der Umschrift VOTA PVBLICA geprägt, bei denen beide auf dem Revers als ein sich Hände reichendes Paar abgebildet sind. Dazwischen steht die Göttin Concordia [3], welche die eheliche Eintracht symbolisieren soll (Siehe Abb. 2: RIC 1253) bzw. die Zeremonie der Eheschließung verbildlicht.


    RIC 513
Abb. 1 (RIC 601)
 
Abb. 2 (RIC 1253)


Aus Freude über die Geburt der ersten Tochter Domitia Faustina 147 n. Chr. ließ der Kaiser Antoninus Pius Faustina Minor zur Augusta ernennen. Somit erhielt sie das Münzrecht und in der Folgezeit erschienen zahlreiche Reichsmünzen mit ihrem Portrait auf den Vorderseiten und verschiedenen Gottheiten auf den Rückseiten. Die Umschriften verdeutlichen zudem ihre Rolle als Augusta und Tochter des Kaisers Antoninus Pius. Dabei fällt auf, dass sich die Umschriften für Faustina Minor im Laufe der Zeit wandelten. Auf den ersten Münzen erscheint ihr Name noch im Dativ als FAVSTINAE AVG PII AVG F(IL) bzw. FAVSTINAE AVG ANTONINI AVG PII FIL, später im Nominativ als FAVSTINA AVG(VSTA) AVG PII F(IL) und schließlich als FAVSTINA AVGVSTA auf der Vorderseite und Tochter des Augustus (AVGVSTI PII FIL) lediglich noch auf der Rückseite, bis auch dieser Zusatz weg fiel.

Ein Großteil der Münzen ist zudem per Senatsbeschluss geprägt worden, da diese auf dem Revers mit einem S(enatus) C(onsultum) signiert worden sind. Außerdem ist festzuhalten, dass die meisten Münzen für Faustina Minor in allen drei Metallen geprägt worden sind und somit in der Bevölkerung in großem Umlauf waren.

Betrachtet man nun die Büsten der Faustina Minor auf den Vorderseiten der Reichsprägungen etwas näher, so fallen die zahlreichen Bildnistypen auf, welche sich vor allem durch die verschiedenen Frisuren unterscheiden. Fittschen spricht in seiner Abhandlung von neun verschiedenen Bildnis- bzw. Frisurtypen der Faustina Minor, welche unter Antoninus Pius und unter Marc Aurel nachweisbar sind [4] und ordnet sie den zahlreichen Geburten der Faustina zu. So gab, laut Fittschen, der kaiserliche Hof nach einer Geburt einen neuen Bildnistyp in Auftrag, um die Fecunditas Augusta(e) dem Volk näher zu bringen [5]. Das Motiv der Geburt für einen Wechsel der Portraitdarstellung der Faustina Minor ist in der Forschung jedoch umstritten. So bringt Ameling die Theorie auf, dass die unterschiedlichen Büsten, welche sich durch verschiedene Frisurtypen unterscheiden, ebenso durch modische Einflüsse entstanden sein könnten und nicht durch eine Geburt geändert wurden [6]. Fest steht jedoch, dass sich die Frisur der Faustina Minor auf den Reichsprägungen zunehmend gewandelt hat und zwar von einem „großen, relativ hochsitzenden Nest“ zu einem tiefer liegenden kleinen Knoten am Hinterkopf jeweils mit verschiedenen Variationen [7]. Diese Veränderung der Frisur unterstreicht zudem, ebenso wie die sich wandelnde Büste (Doppelkinn), das Älterwerden der Faustina Minor (Vgl. Abb. 3 und 4). Bei einigen Münzen trägt Faustina zudem ein Diadem / eine Stephane im Haar.


    RIC 513
Abb. 3 (RIC 517)
   
Abb. 4 (RIC 513)


Betrachtet man die Abbildungen auf den Rückseiten der Reichsmünzen etwas näher, so fällt auf, dass auf einem Großteil der Prägungen die Göttin Venus mit ihren typischen Attributen Apfel und Zepter (RIC 513), Apfel und Ruder (RIC 517) oder Victoria und Schild (RIC 1389) dargestellt ist. Venus als die Göttin der Liebe und Schönheit wurde, da sie mythologisch die Mutter des Aeneas ist, von Caesar als Stammmutter seines Geschlechts und damit zur Ahnenherrin des römischen Volkes auserkoren. Das wird auf einigen Münzen durch die Umschrift Veneri Genetrici (RIC 511) verdeutlicht.

Bis zu ihrem Tod im Jahr 176 n. Chr. soll Faustina Minor 12 bis 14 Kinder geboren haben [8]. Diese wachsende Zahl der Kinder wurde der Öffentlichkeit auf den Rückseiten von Reichsmünzen näher gebracht. Auf vielen Prägungen ist eine Göttin zusammen mit einem oder mit mehreren Kindern abgebildet, darunter Iuno (Siehe Abb. 5: RIC 504), Pudicitia (RIC 1382), Venus Genetrix (Siehe Abb. 6: RIC 512), Pietas (Siehe Abb. 7: RIC 1402), Iuno Lucina (Siehe Abb. 8: RIC 692) oder Hilaritas (RIC 1397). Doch ist es fraglich, ob die Anzahl der Kinder auf den Münzen etwas mit der tatsächlichen Zahl der lebenden Kinder zu tun hat oder lediglich ganz allgemein den Kindersegen der Faustina Minor unterstreichen sollte.


    RIC 513
Abb. 5 (RIC 504)
   
Abb. 6 (RIC 512)
   
RIC 513
Abb. 7 (RIC 1402)
   
Abb. 8 (RIC Aurelius 692)


Außerdem wurde Faustina Minor auf den Reichsmünzen ihres Vaters wie auch später ihres Gatten Marcus Aurelius mit der Göttin der Fruchtbarkeit (Fecunditas) abgebildet. So wurden zum Ende der Regierungszeit des Antoninus Pius Reichsmünzen geprägt, welche auf den Rückseiten Faustina Minor als Göttin Fecunditas mit einer variierenden Anzahl von Kindern zeigen (Siehe Abb. 9 und 10).


    RIC 513
Abb. 9 (RIC Aurelius 1635)
   
Abb. 10 (RIC Aurelius 682)


Des Weiteren sind auf den Rückseiten der Reichsprägungen für Faustina Minor die Göttinnen Diana (RIC 1405), Iuno (RIC 1398), Pudicitia (RIC 507, 508, 1403) und Concordia (RIC 500, 502, 503) abgebildet. Diana, eigentlich die Göttin der Jagd und des Mondes, wurde auch als Göttin der Fruchtbarkeit verehrt. Iuno als höchste römische Göttin galt als Schutzherrin der Frau, der Hochzeit und der Geburt. Somit sollte auch sie die Fecunditas der Faustina betonen. Ebenso die Göttin Pudicitia (RIC 507, 508, 1403), die als Personifikation der Schamhaftigkeit, Züchtigkeit und Keuschheit die Schlüsseltugend einer ehrbaren Matrone darstellt, welche der Faustina Minor zugeschrieben wurde. Die Göttin Concordia schließlich stellte die Eintracht im politischen Sinne dar, die jedoch zunehmend auf die Ehe übertragen wurde. Mit diesen Prägungen sollte folglich die Harmonie und der Einklang der Eheleute Faustina Minor und Marcus Aurelius verdeutlicht werden. Möglicherweise wurden diese Münzen im Zusammenhang mit dem Tod eines oder mehrerer Kinder geprägt, um von diesen sich wiederholenden Schicksalsschlägen auf die glückliche Ehe des Thronfolgerpaares „abzulenken“. Eine andere Interpretation wäre, dass die Göttin Concordia als Eintracht der Dynastie die des Gemeinwesen garantierte.

Weiterhin ist auf einigen Reversen die Göttin Spes (RIC 497, 1371) abgebildet, womit Antoninus Pius die Hoffnung auf mögliche Nachkommen ausdrückte. Laetitia Publica (RIC 506, 1401) und Hilaritas (RIC 1396) drückten als Personifikation der Freude und Heiterkeit schließlich das Empfinden des Kaisers über die zahlreichen Geburten aus, die auch dem Reich Freude und Wohlergehen verhießen.

Auch außerhalb Roms wurden Münzen zu Ehren der Faustina Minor geprägt. Im Zusammenhang mit der Geburt der ersten Tochter bekam Faustina Minor von Antoninus Pius das Ehrenmünzrecht für die Prägestätte in Alexandria eingeräumt, weshalb ab dem Jahr 147 n. Chr. eigene Münzserien aus Alexandria von ihr vorliegen [9]. Seiner Ehefrau Faustina Maior sprach Antoninus Pius nicht das Ehrenmünzrecht zu. Wahrscheinlich wurde Faustina Minor in der Rolle der Ehefrau des zukünftigen Kaisers Marcus Aurelius gesehen und entsprechend geehrt. Auf den Münzen der Faustina Minor aus Alexandria erscheint ihre Büste mit der Umschrift FAUSTINA SEBASTH bzw. FAUSTINA SEB(ASTH) EUSEB(OU) SEB(ASTOU) QUG(ATHR) [10] auf dem Obvers und verschiedene ägyptische, aber auch römische Gottheiten auf dem Revers, zum Beispiel Isis, Tyche, Dikaiosyne (Siehe Abb. 11), Sarapis, Eirene, Nil (Siehe Abb. 12), Alexandria, Athena, Roma etc. [11].


    RIC 513
Abb. 11 (Geissen 1944)
   
Abb. 12 (Dattari 3290)


Des Weiteren gibt es zahlreiche Provinzialmünzen aus den östlichen Gebieten, die für Faustina Minor geprägt wurden, jedoch kann man davon ausgehen, dass ein Großteil dieser Prägungen erst unter Marcus Aurelius entstanden war, als Faustina die Rolle der Kaisergattin einnahm. Die Provinzialmünzen, die der Regierungszeit des Antoninus Pius eindeutig zugeordnet werden konnten, stammten vorrangig aus Samaria (Neapolis) und zeigen – angelehnt an die Reichsprägungen – auf der Vorderseite stets die Büste der Faustina Minor und auf den Rückseiten verschiedene lokale Gottheiten, wie Tyche, Artemis oder Zeus (Siehe Abb. 13 und 14).


    RIC 513
Abb. 13 (SNG Ans 975)
   
Abb. 14 (BMC 62)

Tyche mit Ruder und Füllhorn Artemis mit zwei Hirschen

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3. Interpretation


Die große Anzahl der Reichsprägungen für Faustina Minor unter Antoninus Pius erreichte ein bis dahin nicht gekanntes Ausmaß und ist sehr ungewöhnlich für die Tochter eines Kaisers. Sie lässt sich zum Einen damit erklären, dass Faustina Minor, nachdem Antoninus Pius' Ehefrau Faustina Maior im Jahr 140 n. Chr. verstorben war, als einzige lebende Frau aus dem Kaiserhaus in den Vordergrund der Propaganda des Kaisers rückte. Zum Anderen spielte natürlich die Fecunditas der Faustina eine große Rolle, welche der Kaiser auf den Reichsmünzen zunehmend betonte durch Darstellungen der Göttin Venus, Iuno, Diana und Fecunditas selbst. Als Tochter des Kaisers nahm sie eine wichtige Funktion bei der Sicherung der Dynastie und Nachfolge ein. Obwohl Antoninus zu den Adoptivkaisern gehörte, deren vermeintliches Ziel es war, die Besten und Tüchtigsten auf den Kaiserthron zu erheben, lässt sich bei ihm klar ein dynastisches Programm ableiten. Er wollte in erster Linie sich selbst und das kaiserliche Haus (Domus Augusta) verherrlichen. Faustina Minor galt dabei als Vermittlerin der Macht und als Legitimationsstütze für den herrschenden Mann [12], denn sie war mit Marcus Aurelius, dem Adoptivsohn und Nachfolger des Antoninus Pius, verlobt, dem sie zahlreiche Kinder gebar, welche die Dynastie fortführen konnten. Antoninus Pius wollte, wie auch schon einige Kaiser zuvor, die kaiserliche Linie über einen weiblichen Nachfolger etablieren. Wie Augustus seine Tochter Iulia, Titus seine Tochter Flavia Iulia oder Trajan seine Schwester Ulpia Marciana und seine Nichte Salonia Matidia auf Reichsmünzen ehrte und so seine Dynastie repräsentieren wollte, verfolgte Antoninus Pius ebenso das politische Ziel, sich und seine Herrschaft über seine Tochter Faustina Minor fortzuführen und seine Dynastie für die Zukunft abzusichern.

Eine Besonderheit war, dass der Kaiser seiner Tochter mit der Geburt des ersten Kindes im Jahr 147 den Augusta-Titel zusprach, obwohl Marcus Aurelius erst 161 Kaiser und somit Augustus wurde. Mit dieser Ehrung stellte Antoninus Pius seine Tochter zudem seiner Ehefrau Faustina Maior gleich. Faustina Minor erhielt das volle Münzrecht, was man als Novum bezeichnen konnte. Deshalb scheint es auch nicht verwunderlich, dass Faustina Minor von Antoninus Pius das Ehrenmünzrecht für Alexandria ausgesprochen wurde, was er zuvor nicht einmal für seine Ehefrau getan hatte. Damit war zudem Faustinas Position als Ehefrau denkbar gesichert.

Die Struktur der Reichsmünzen für Faustina Minor lehnte sich an die Münzen des Trajan und Hadrian an, die auf der Vorderseite die Büste der Kaiserfrau und auf der Rückseite eine Göttin abbilden, wobei mit Zunahme der Geburten die Darstellung der Fruchtbarkeit der Faustina stetig in den Vordergrund rückte. Der größte Teil der Münzprägungen für Faustina Minor fand indes erst unter der Regierung ihres Ehemannes Marcus Aurelius statt, der noch deutlicher die Fecunditas betonte.

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4. Bibliografie



Literatur

Alexandridis, Annetta: Die Frauen des Römischen Kaiserhauses. Eine Untersuchung ihrer bildlichen Darstellung von Livia bis Iulia Domna, Mainz 2004.

Ameling, Walter: Die Kinder des Marc Aurel und die Bildnistypen der Faustina minor. Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 90 (1992), S. 147-166.

Fittschen, Klaus: Die Bildnistypen der Faustina minor und die Fecunditas Augustae. (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse; Folge 3, Nr. 126) Göttingen 1982.

Geissen, Angelo: FAVSTINA THEA. Bemerkungen zum dynastischen Prägeprogramm des Antoninus Pius in Alexandria, in: Die Münze. Bild – Botschaft –Bedeutung, Festschrift für Maria R.-Alföldi, hrsg. von Hans-Christoph Noeske und Helmut Schubert, Frankfurt/Main; Bern; New York; Paris 1991, S. 195-202.

Strack, Paul: Untersuchungen zur Römischen Reichsprägung des Zweiten Jahrhunderts. Teil III, Die Reichsprägung zur Zeit des Antoninus Pius, Stuttgart 1937.

Temporini- Gräfin Vitzthum, Hildegard: Die Familie der Adoptivkaiser von Trajan bis Commodus. In: Die Kaiserinnen Roms, hrsg. von Hildegard Temporini- Gräfin Vitzthum, München 2002, S. 187-264.


Kataloge

Geissen, Angelo: Katalog alexandrinischer Kaisermünzen der Sammlung des Instituts für Altertumskunde der Universität zu Köln. Hadrian - Antoninus Pius, Bd. 2, Opladen 1978.

Mattingly, Harold/ Sydenham, Edward A.: The Roman Imperial Coinage. Vol. III., Antoninus Pius to Commodus, London 1930.


Fußnoten

[1] Geissen, Angelo: FAVSTINA THEA. Bemerkungen zum dynastischen Prägeprogramm des Antoninus Pius in Alexandria, in: Die Münze. Bild – Botschaft –Bedeutung, Festschrift für Maria R.-Alföldi, hrsg. von Hans-Christoph Noeske und Helmut Schubert, Frankfurt/Main; Bern; New York; Paris 1991, S. 197.

[2] In der Forschung ist man sich jedoch unschlüssig, ob es sich bei dem „kleinen“ Paar um Faustina Minor und Marcus Aurelius handelt oder lediglich um ein „beliebiges, das Hochzeitsopfer verrichtendes Paar“, weil die Münzen erst ab 140 n. Chr. geprägt wurden. Vgl. Fittschen, Klaus: Die Bildnistypen der Faustina minor und die Fecunditas Augustae. (=Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse; Folge 3, Nr. 126) Göttingen 1982, S. 22, Anm. 5.

[3] Siehe Mattingly, Harold/ Sydenham, Edward A.: The Roman Imperial Coinage. Vol. III., Antoninus Pius to Commodus, London 1930, S. 176/7 und Strack, Paul: Untersuchungen zur Römischen Reichsprägung des Zweiten Jahrhunderts. Teil III, Die Reichsprägung zur Zeit des Antoninus Pius, Stuttgart 1937, S. 35. Temporini indes deutet diese Göttin als Iuno, die als Schutzherrin der Ehe fungiere. Siehe dazu Temporini- Gräfin Vitzthum, Hildegard: Die Familie der Adoptivkaiser von Trajan bis Commodus, in: Die Kaiserinnen Roms, hrsg. von Hildegard Temporini Gräfin Vitzthum, München 2002, S. 233.

[4] Vgl. Fittschen, S. 17. und Kap. IV: Die Chronologie der Münzbildnistypen der Faustina minor und die Anlässe für ihre Entstehung, S. 38ff.

[5] Vgl. Ebenda, S. 43.

[6] Vgl. Ameling, Walter: Die Kinder des Marc Aurel und die Bildnistypen der Faustina minor. Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 90 (1992), S. 166. Auch Alexandridis zweifelt an der Theorie von Fittschen und legt dabei dar, dass nicht einmal die Anzahl der Kinder und damit die Zahl der Geburten (und teilweise auch die Zeitpunkte) nicht gesichert sind. Siehe dazu Alexandridis, Annetta: Die Frauen des Römischen Kaiserhauses. Eine Untersuchung ihrer bildlichen Darstellung von Livia bis Iulia Domna, Mainz S. 28f.

[7] Vgl. Fittschen, S. 37.

[8] Bei Fittschen findet man eine chronologische Übersicht über die Kinder der Faustina Minor. Siehe S. 94-95.

[9] Vgl. Geissen, FAVSTINA THEA, S. 195.

[10] Entsprechend: Faustina Augusta bzw. Faustina Augusta Pii Augusti filia.

[11] Siehe hierzu Geissen, Angelo, Katalog alexandrinischer Kaisermünzen der Sammlung des Instituts für Altertumskunde der Universität zu Köln, Hadrian - Antoninus Pius, Bd. 2, Opladen 1978, S. 412ff.

[12] Vgl. Temporini, S. 234.

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